Der Wolfsthron by Cinda Williams Chima

Der Wolfsthron by Cinda Williams Chima

Autor:Cinda Williams Chima
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2013-05-06T22:00:00+00:00


KAPITEL NEUNZEHN

Kalkuliertes Risiko

Kurz nachdem die neue Königin ihm ihr Geständnis gemacht hatte, bat Han darum, in die Gäste-Lodge umziehen zu dürfen, um nicht unter ständiger Aufsicht zu stehen und sich freier bewegen zu können.

Willo hielt davon gar nichts. »Du wirst dich nur überlasten«, sagte sie. »Hier kann ich mich um dich kümmern und dafür sorgen, dass du nicht allzu viel Besuch bekommst.«

Darauf hätte er natürlich leicht erwidern können: »Aber du hast doch all die vielen Leute reingelassen, die ich lieber gar nicht erst gesehen hätte.« Allerdings war das nicht Willos Schuld. »Um mich muss sich niemand kümmern«, sagte er stattdessen. »Und etwas abseits von all dem Kommen und Gehen werde ich mich auch sicherlich besser ausruhen können.«

Willo saß neben Han auf der Pritsche. »Was wirst du tun, Hunts Alone?«, fragte sie.

»Was ich tun werde?« Han rieb sich den Nacken. »In Bezug auf was?«

»In Bezug auf Thorn Rose«, antwortete sie.

»Auf wen?« Han tat so, als würde er sie nicht verstehen. »Oh. Das Königinchen. Das Mädel hat mehr Namen als irgendeine Süße in Ragmarket.«

»Sei vorsichtig, Hunts Alone.« Willo sprach leise und eindringlich. Sie sah sich um, als wollte sie sicherstellen, dass niemand in Hörweite war.

»Ich bin immer vorsichtig«, antwortete Han. Er konnte nicht anders, als sich jetzt ebenfalls umzusehen.

»Ich meine es wirklich ernst. Wenn den Demonai klar wird, dass du dich in sie verliebt hast, werden sie dich töten.«

»Wer sagt, dass ich mich in sie verliebt habe?«, erwiderte Han, wich dabei aber ihrem Blick aus. »Wie kommst du darauf?«

»Ich habe dein Gesicht gesehen, als du sie mir vom Pferd heruntergereicht hast«, erklärte Willo. »Ich habe gehört, was du gesagt hast. Und wenn ich es sehen kann, können andere es auch sehen. Vergiss nie, dass Averill zuallererst ein Demonai ist – und er ist kein Narr. Er wird nicht zögern, dich zu töten, wenn er auch nur im Entferntesten ahnt, dass deine Absichten …«

»Ich habe keine Absichten, ja?«, knurrte Han. »Abgesehen davon natürlich, am Leben zu bleiben und aus diesem Mist hier so bald wie möglich rauszukommen. Schon das wird schwer genug werden.«

»Ich kenne dich.« Willo streckte die Hand aus und strich ihm eine Strähne aus den Augen. »Du wirst hinter dem her sein, was du haben willst, ganz egal, wie groß das Risiko ist. Und am Ende wirst du alles verlieren.«

Ich habe bereits alles verloren, dachte Han. Dann berichtigte er sich. Jedes Mal, wenn ich denke, ich habe alles verloren, stelle ich fest, dass es immer noch ein bisschen mehr zu verlieren gibt.

»Hör zu«, sagte er. »Ich bin kein Narr, auch wenn ich manchmal so tue. Ich mache mir keine Illusionen darüber, was ich Ihrer Hoheit bedeute. Ich weiß über Blaublütige Bescheid, und sie ist schlimmer als die meisten anderen. Sie hat mich vom ersten Tag an angelogen, seit wir uns getroffen haben.«

»Du irrst dich«, widersprach Willo. »Du bedeutest ihr etwas – wirklich. Und genau dadurch wird das Risiko noch größer. Denn es gibt Leute, die auch sie töten würden, wenn sie erst merken, wie viel du ihr bedeutest. Thorn Rose ist



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